Was kommt als nächstes?

Was kommt als nächstes?

Die ersten zwei Jahre unseres Einsatzes in Moldau neigen sich dem Ende zu. Wie geht es weiter?

― von Silvia / 2. August 2023

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Juni

Sommereinsatz im Dorf

Der Umzug war gut organisiert und etwas chaotisch ausgeführt. Aber alles kam gut in unser neues Haus an. Trotz Umzug ging es sofort voll weiter: Homeschooling, auspacken, arbeiten im Büro, einräumen, Heimaturlaub vorbereiten, Sitzplatzmöbel bauen, Projektantrag schreiben, Windeln wechseln, Einkaufen, OM Schweiz telefonieren…

Wir wohnten gerade mal eine Woche im neuen Zuhause und schon ging es auf unseren ersten Sommereinsatz. Ja, so schnell geht das hier! Oder man wartet Monate lang darauf, dass es vorwärts geht. Mal so, mal so.

Als OM-Team und mit sechs Kurzzeiteinsätzlern verbrachten wir zwei Wochen zusammen und besuchten zwei Dörfer. Wir führten verschiedene Aktivitäten durch: Programme für Kinder, Besuche bei bedürftigen Menschen, das Teilen der Botschaft von Jesus und die Verteilung von Lebensmittelpaketen. Wir hatten auch spezielle Programme für Teenager und organisierten einen Familienanlass mit Essen, Kinderprogramm und einer passenden Predigt. Jede Familie bekam je ein Essens- und ein Kleiderpaket. Es kamen rund 50 Frauen. Leider kaum Männer, was etwas schade war, weil Tim und ich ein paar wichtige Gedanken weitergaben, die gerade die Männer hätten hören sollen. Diese tauchten erst wieder auf, als es ums nach-Hause-tragen der Hilfspakete ging. Trotzdem waren wir zufrieden, denn praktisch alle waren nicht Christen und bedürftigte Familien. Somit wurden sie durch diese Veranstaltung
mindestens doppelt gesegnet.

Im zweiten Dorf war das Kirchengebäude noch lange nicht fertig. Das machte uns aber nichts aus. Weil es regnete machten wir trotzdem drinnen ein grossartiges Programm. Am Nachmittag besuchten wir jeweils wieder bedürftige Familien und brachten Lebensmittelpakete vorbei. Obwohl viele Moldauer nicht viel haben, wurden wir immer herzlich empfangen und wenn es ihnen irgendwie möglich war, boten sie uns etwas zu Essen oder Trinken an.

Am letzten Sonntag des Einsatzes gestalteten wir den Gottesdienst in einer kleinen Kirche des Nachbardorfs mit. Das ist immer eine grosse Ermutigung und sie lieben es zu sehen und zu hören, was andere Christen in anderen Ländern erleben.

Nach den schönen und anstrengenden Wochen kehrten wir in unser neues Zuhause zurück, wo die ewig lange Liste auf uns wartete.

Juli

Ankommen, umbauen,
in die zukunft blicken

Tim (der Heimwerkerkönig) baute uns eine schöne Sitzgelegenheit für draussen die wir jetzt fast täglich geniessen. Zudem füllten wir unsere Liste mit noch mehr Dingen, die Tim im Haus reparieren musste. Im letzten Haus hatten wir viele volle Schränke, dieses mal nur ganz wenig Schränke und diesen fehlten auch die Hälfte der Tablare. Also sägte er Tablare zu, kaufte Küchenschränke, installierte Geschirrspühler und Backofen, schnitt sich bei Sanitärarbeiten die Finger auf, wir stellten fest, dass das Haus anfällig für Schimmel ist und liessen ein Lüftungssystem installieren, eine Wand muss noch ausgebessert werden und anschliessend werden wir eine Dampfabzugshaube montiert. Das Haus hatte keine Stromsicherungen und der Werkzeugschuppen keine Türe. Das Haus gehört zwar nicht uns und darum müssen wir dafür nichts bezahlen, aber darum kümmern muss sich Tim trotzdem selber. 

Wir sind immer noch dabei, alles im Haus zu organisieren und sparen für Schränke und Möbel. Vor unserem Heimaturlaub werden wir darum nicht fertig sein – aber das stört uns nicht. (Also eigentlich schon äs bitzeli, aber positiv thinking und so, ihr wisst schon. Und wir haben gerade wichtigeres zu tun, als perfekt ein- und aufzuräumen)

Die Agenda für unseren Heimaturlaub füllt sich langsam und die Moldauer finden es super amüsant, dass wir schon seit längerem einen groben Plan für die drei Monate in der Schweiz haben. Ende September fahren wir los und machen einen Zwischenstopp in Kroatien, um mit Freunden zu campen. Danach gehts weiter via Gardasee langsam in die Schweiz, wo wir Anfang Oktober hoffentlich in einem Stück ankommen.

Da werden wir unsere Familien, Freunde, unsere Gemeinde und andere Gemeinden besuchen, haben Arztbesuche für uns und unser Auto,  werden Fondue, Raclette, Rösti und Zopf essen bis es uns aus den Ohren tropft.

Wir freuen uns sehr auf diese Zeit, vorher müssen wir aber noch schnell etwa 1000 Dinge erledigen (obwohl wir nur Zeit für etwa 100 haben). Das habt ihr bestimmt auch schon gehört, oder?

Zudem besuchten wir im Juli zwei Veranstaltungen, die ich sehr schön fand und von denen ich euch kurz berichten möchte. Zuerst fand in unserer neuen Kirche, Sfanta Treime, eine Frauenkonferenz statt. Es war eine ermutigende Veranstaltung, bei der mir wieder bewusst wurde, warum wir nach Moldau gekommen sind. Ich liebe die Menschen hier und Gott liebt sie noch viel mehr. Wir möchten ihnen täglich die Liebe Jesu zeigen und weitergeben.

Ende Juli nahmen wir auch noch am Stillmarsch der Stillberatung teil. In Moldau ist die bindungsorientierte Erziehung, die wir so sehr lieben, noch nicht weit verbreitet. Es war schön zu sehen, dass es hier doch auch Menschen gibt, denen dies wichtig ist. Ich habe auch die einzige Trageberaterin von Moldau kennengelernt und konnte mich mit ihr vernetzen. Es tut sich hier in vielen Bereichen etwas und wir freuen uns dabei zu sein.

August

Hoher Besuch aus der Schweiz

Diesen Blog Beitrag schreibe ich am 2. August. Den 1. August haben wir irgendwie verpasst, weil den hier sowieso niemand feiert. Jänu, das Fondue wird ja nicht schlecht, wenn es noch ein paar Tage warten muss.

Meine Mutter ist gerade für zwei Wochen zu uns gekommen und unterstützt uns mit den Kindern, im und ums Haus, damit wir von den 1000 Sachen vielleicht doch mehr schaffen als nur 100. Im Gegenzug darf sie mit den Enkelkindern spielen und wir zeigen ihr unsere Stadt, die Dörfer und das schöne Moldau.

Nächste Woche werden wir mit ihr für 5 Tage in ein Dorf gehen und dort täglich ein spezielles Kinderprogramm machen. Wir sind gespannt, wie sie das Dorfleben findet.

Ende August findet die jährliche Mitarbeiter-Retraite statt, wo wir als Familie und als Team eine gute, lehrreiche und erholsame Zeit haben werden.

Wie geht’s weiter?

«Silvia», höre ich dich sagen, «erzähl uns jetzt endlich von eurer grossartigen Idee!»

Jä… das ist eben so eine noch-nicht-ganz-spruchreife Sache. Ihr müsst euch also noch etwas gedulden. Soviel kann ich euch aber schon mal verraten: wir schreiben zur Zeit an einem Projektantrag, den wir im September OM-intern hier in Moldau und in der Schweiz präsentieren werden. Es ist noch nicht klar, ob er angenommen wird oder nicht. Erhalten wir grünes Licht, werden wir euch hier darüber berichten und die Zeit in der Schweiz auch zum Netzwerk bauen und für Fundraising nutzen.

Und wie geht es weiter, sollte das Projekt nicht angenommen werden?
Keine Ahnung, das sehen wir wenn es soweit sein sollte. Das einzige, was wir bis jetzt sicher wissen, ist dass wir den Antrag für ein weiteres Jahr Aufenthaltsbewilligung eingereicht haben.

Im Moment haben wir nur Zeit und Energie für Plan A. Und natürlich unsere Liste mit den 1000 Aufgaben drauf. Wobei, jetzt sinds nur noch 999 Aufgaben, weil dieser Blog Beitrag stand auch auf der Liste. 😘

 

Ich wünsche euch eine gesegnete Zeit
und viel Kraft mit euren eigenen Listen,
Silvia

 

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