Sommer 2024

Sommer 2024

Die Temparaturen werden kühler und die Nussbäume in unserem Garten versuchen uns mit ihren Proteinbomben zu treffen. Aber wie war unser Sommer? — Schön, heiss und es gab Familienzuwachs...

― von Silvia / 4. Oktober 2024

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Kinderlager für 120 Teenager

Anfang Juni konnten wir ein Kinderlager für fast 120 Teenager aus 12 Tageszentren organisieren. Für viele war es die einzige Möglichkeit, ein Sommerlager zu besuchen, da es kostenlos war. Das Lager wurde durch Spenden über OM finanziert.

Wir haben zusammen gespielt, gesungen, gelacht, christliche Inputs gegeben, gebastelt, einen Filmabend gemacht und tolle Gespräche geführt. Natürlich haben wir auch viel gegessen und noch vieles mehr erlebt. Das absolute Highlight für fast alle Kinder war der Swimmingpool. Schon am ersten Tag fragten sie, wann sie schwimmen dürfen. Für die Poolzeit mussten wir sie in Gruppen einteilen, und sie waren immer pünktlich.

Es war schön zu sehen, wie viel Freude die Kinder hatten und wie sehr sie die Zeit im Lager genossen haben – mit Freunden und an einem Ort, der nicht zu Hause war.

Sommereinsatz als familie

Im Juli waren wir als Familie mit einem Team von OM-Mitarbeitern und Kurzzeitlern in zwei Dörfern unterwegs. Diese Einsätze führen wir immer in Zusammenarbeit mit einer lokalen Kirche durch, und die Menschen sind sehr dankbar für die Unterstützung. Jeden Tag gab es ein Kinderprogramm, wir besuchten Menschen zu Hause, brachten ihnen Lebensmittelpakete, erzählten ihnen von Jesus und beteten für sie. Es war eine erfüllende Zeit, in der wir sahen, wie Gott sowohl in unserem Leben als auch im Leben der Kinder und Erwachsenen wirkte.

In der ersten Woche stiegen die Temperaturen auf über 40 Grad, und wir waren uns zunächst unsicher, wie wir bei dieser Hitze ein Kinderprogramm im Freien durchführen sollten. Ich, Silvia, leitete das Programm und machte mir viele Gedanken, bevor wir ins Dorf fuhren. Doch Gott hatte bereits eine Lösung vorbereitet. Im Raum, wo wir das Programm durchführten, gab es eine Klimaanlage. Zudem brachten einige der Kurzzeitler Material mit, um Armbänder zu basteln. Statt draußen zu spielen, verbrachten wir die Zeit im klimatisierten Raum mit Basteln. Da nicht so viele Kinder zum Programm kamen, hatten wir genug Zeit und Material für jedes Kind, und jedes Kind bekam viel Aufmerksamkeit.

Im zweiten Dorf war es dann deutlich kühler, und wir konnten jeden Tag ein großartiges Programm zusammen mit der lokalen Kirche durchführen. Die Kirche organisierte sogar eine Hüpfburg und ein Trampolin, was den Kindern viel Freude bereitete. So konnten wir ohne Probleme ein 4-stündiges Programm anbieten. Dank genügend rumänisch sprechender Helfer teilten wir die Kinder für die Bibelstunden in Kleingruppen ein. Das war eine der besten Entscheidungen, denn so konnten die Kinder besser verstehen, diskutieren, Fragen stellen, und wir konnten viel gezielter für sie beten.

Der Einsatz ging viel zu schnell vorbei, aber ich glaube, dass er viele Menschen tief berührt und verändert hat.

Dritter Sommereinsatz

Im August war ich, Silvia, nochmals für zwei Wochen mit einem Team in zwei anderen Dörfern im Einsatz. Das Programm war dasselbe wie zuvor, nur dass ich diesmal keine leitende Rolle hatte, was für mich ein wenig wie Ferien war. In beiden Dörfern sind unterschiedliche Kirchen daran, eine Gemeinde aufzubauen.

Im ersten Dorf gibt es bereits ein Gebäude, und dort findet jeden Sonntag ein Gottesdienst mit Sonntagsschule statt. An einem Nachmittag halfen wir einer jungen, alleinerziehenden Mutter, ihren Garten aufzuräumen. Sie war gerade erst in ein fast baufälliges Haus gezogen, das sie aber bewohnen muss, weil sie kein anderes Haus kostenlos bekommen kann. Es war beeindruckend, wie viel Arbeit ein Team in zwei Stunden leisten kann. Die Kirche in Ungheni, die dieses Dorf unterstützt, ist sehr innovativ. Neben den Gottesdiensten gibt es Teenagerabende, einen Kinderhort für bedürftige Kinder, ein Hotel und sogar ein Fitnesszentrum. Da wir uns beim Aufräumen noch nicht genug bewegt hatten, gingen wir abends ins Fitnessstudio.

Im zweiten Dorf hat eine Familie erst kürzlich begonnen, dort zu arbeiten. Sie planen, ein Haus zu kaufen und regelmäßig Aktivitäten für die Kinder anzubieten. Unser Kinderprogramm war das erste dieser Art in diesem Dorf. Die Kinder waren anfangs etwas misstrauisch, aber als sie uns besser kennenlernten, öffneten sie sich immer mehr, und wir hatten viele schöne Erlebnisse mit ihnen.

Erholung und Team-Retraite

Nach den vielen Einsätzen gönnten wir uns im August ein paar Tage zum Campen an einem See. Am Bicazsee fanden wir einen Platz, wo wir Sonne, Wasser, Matsch und Frösche genießen konnten. Jeden Abend machten wir ein Feuer, und das Holz dazu mussten wir kaum selbst besorgen. Wir hatten versehentlich auf dem Grundstück eines Einheimischen gecampt, der so viel Freude an uns hatte, dass er uns immer wieder Holz brachte.

Danach ging es weiter zu unserer jährlichen Team-Retraite. Diese Zeit nutzten wir zur Erholung, zur Pflege der Gemeinschaft und um die schöne Natur Rumäniens zu genießen. Es ist immer wieder schön, mit den Menschen, die man täglich sieht, in Ruhe Zeit zu haben und tiefere Gespräche zu führen.

Als wir danach zurück nach Moldau fahren wollten, gab es leider Probleme. An der Grenze sagte man uns, dass unser Auto länger als 6 Monate in Moldau gewesen sei und wir deshalb nicht zurückfahren dürfen. Obwohl wir versucht haben zu verhandeln, half es nichts. So fuhren wir abends zurück nach Rumänien und wollten am Stanca-See campen. Leider war es schon dunkel, und Tim fuhr in eine riesige Matschpfütze. Da wir nicht mehr herauskamen, bauten wir das Zelt auf und bereiteten uns darauf vor, dort zu übernachten. Zum Glück konnte Tim jemanden aus dem lokalen 4×4 Club erreichen, der uns gegen Mitternach herauszog.

Am nächsten Tag sahen wir, wie schön der See war, und beschlossen, dort für den Rest der Woche zu campen.

Hoher Besuch

Zum ersten Mal, seit wir nach Chișinău gezogen sind, war Tims Vater bei uns. Wir genossen die gemeinsame Zeit, und die beiden liessen ihrer Kreativität im Garten freien Lauf. Nach ein paar langen Arbeitstagen durften die Kinder ihre Forschungsstation in Empfang nehmen. Es war schön, ihn hier zu haben, auch weil er bei Rubens siebtem Geburtstag dabei sein konnte. Dieser schätzte vor allem die gemeinsamen Lego-Bauzeiten, während Elia von Opa das Uno spielen lernte.

Elia hat noch nicht ganz verstanden, was „gewinnen“ bedeutet. Nachdem er alle Karten abgelegt hatte, war er total enttäuscht, dass er nicht mehr mitspielen durfte. Als Kind verbrachte Tim viele Abende mit seinem Vater bei Siedler von Catan, was auch auf unsere beiden Mädels abgefärbt hat. Sie nötigten Opa immer wieder zu neuen Entdecker-Abenteuern, wobei Opa feststellen musste, dass er sich hier deutlich mehr anstrengen musste als beim Uno mit Elia – und trotzdem verlor, sehr zur Freude von Anna und Lara.

Auch die gemeinsamen Gespräche am Abend, nachdem die Kinder im Bett waren, bleiben in guter Erinnerung. Es ist immer wieder schön, wenn uns Familie besucht oder wir zu Besuch sind.

Familienzuwachs

Neben der schönen Natur gab es noch einen Grund, warum wir die ganze Woche am See blieben: Am ersten Morgen tauchte eine etwa einjährige Hündin auf. Tagsüber spielte sie mit den Kindern, nachts schlief sie neben dem Auto. Kurz vor der Abreise hatte Tim noch gesagt, dass Hunde zwar toll, aber nicht mit unserem Lebensstil vereinbar sind. Und da war sie dann – Leica.

Bei streunenden Hunden weiss man ja nie, was man bekommt: Bellen sie? Beissen sie? Sind sie gesund? Also beobachteten wir sie aufmerksam. Wie reagiert sie auf Lärm? Spielende Kinder? Andere Hunde? Leica blieb immer ruhig – sogar als Tim aus versehen ein paar Metallschüsseln neben ihr scheppernd zu Boden fallen liess, öffnete sie nur kurz die Augen und döste weiter.

Nach zwei Tagen entschieden wir uns, eine adoption zu versuchen. Für die Einfuhr musste sie getestet, gechippt und geimpft werden. Da sie erst drei Wochen nach der Impfung über die Grenze durfte, fanden wir eine private Auffangstation. Das erste Problem: Sie wollte nicht ins Auto. Trotz Leckerlis blieb sie standhaft. Als Tim sie hineinzubringen versuchte, packte sie ihn voll Angst am Arm – biss aber nicht zu. Mit etwas Zureden und einer Dose Nassfutter stieg sie schliesslich drei-viertel ein. Ein kleiner Schubs, schnell die Schiebetüre zu, und nach etwas Streicheleinheiten von Silvia ging die Reise los.

Beim Tierarzt waren alle Tests gut, ausser einer Zecke, was in der Gegend aber normal ist. Also liessen wir sie etwas traurig in der Obhut von Monica und ihrem Team. Doch kaum waren zuhause, erfuhren wir, dass sie Blut im Urin hatte und nichts frass. Hundemalaria! Wäre sie nicht mitgekommen, wäre sie ein paar Tage später gestorben. Zum Glück hat Monica es rechtzeitig erkannt und Leica erholte sich schnell.

Vor genau einer Woche holten wir sie ab und fuhren nach Hause. Hier freundet sie sich langsam mit den Katzen an. Auch die Strassenhunde interessieren sich für sie – sie wurde nämlich prompt läufig. Nach zwei Nächten an der Leine im Garten kam Lara ins Haus gerannt: „Papa, wir haben Hunde im Garten!“ Weil sie noch nicht kastriert ist, hoffen wir, dass es nach dem Familienzuwachs nicht auch noch Familiennachwuchs gibt.

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